Quercetin und Haarausfall

Quercetin und Haarausfall

Haarverlust mindert das Selbstbewusstsein und führt nicht selten dazu, dass sich Betroffene aus dem gesellschaftlichen Leben zurückziehen. Dichtes Haar ist in unserem Kulturkreis ein wichtiges ästhetisches Merkmal der Jugend und der Fruchtbarkeit. Für Haarschwund gibt es viele Ursachen, so zum Beispiel einen Mangel an Quercetin, einem für die Gesundheit essenziellen Pflanzenhormon.

Was ist Quercetin?

Es handelt sich um ein Bioflavonoid, das in zahlreichen Pflanzen vorkommt und dementsprechend zu den Phytoöstrogenen gehört. Der gelbe Naturfarbstoff kann vom Körper nicht selbst produziert werden, sodass er ausschließlich von außen, also durch die Nahrung, aufgenommen wird. Gleichzeitig gehört das Pflanzenhormon zu den Flavonoiden mit schlechter Bioverfügbarkeit.

Das bedeutet, dass Sie sich quercetinreich ernähren können und dennoch unter einem Mangel des Elements leiden können. Fehlen dem Körper Bioflavonoide, sind Haarverlust und Hautunreinheiten sowie Entzündungen Folgen, die häufiger als vermutet auftreten.

Eine Aufgabe des Quercetins ist es, die Sauerstoffaufnahme im Blut zu erhöhen und die Bildung haarwuchsbegünstigender Hormone zu hemmen. In Forschungen hat sich gezeigt, dass ein ausgeglichener Quercetinhaushalt Prostaglandin D2 hemmen und damit effektiv gegen Haarausfall wirken kann.

Prostaglandin D2 gehört ebenso wie DHT zu den Gewebshormonen, die erblich bedingten Haarschwund begünstigen und zu Geheimratsecken, einer Tonsur und dem Zurückweichen des Stirnhaaransatzes führen. Da das Hormon in der menschlichen Kopfhaut in größerer Menge vorkommt, gehört es neben DHT zu den bekannten Auslösern der androgenetischen Alopezie.

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Wo findet man Quercetin?

Das Phytohormon Quercetin ist im Pflanzenreich vielfach zu finden. Äpfel, grünes Blattgemüse und Brokkoli sind besonders gute Quercetinquellen, da sie eine große Menge der gelben Bioflavonoide enthalten. Auch Tee, grüne Bohnen und alle Kohlarten weisen große Mengen der gesunden und wichtigen Pflanzenhormone auf.

In Kräutern, Pflanzensamen sowie Nüssen ist Quercetin ebenfalls enthalten. Aufgrund der hohen Konzentration und der vielfachen Verfügbarkeit sollte es eigentlich kein Problem sein, Haarverlust durch einen Mangel des Pflanzenhormons vorzubeugen.

Doch hier steht die Bioverfügbarkeit im Weg und führt dazu, dass Sie trotz des Verzehrs großer Mengen quercetinhaltiger Nahrungsmittel nur eine geringe Menge des Pflanzenhormons verarbeiten. Da Ihr Körper dieses Gewebshormon auch nicht selbst bilden kann, ist die Aufnahme in Form von Nahrungsergänzung, beispielsweise in Form von Quercetin-Kapseln, eine hilfreiche Maßnahme zur Vorbeugung von Haarausfall.

Äpfel, grünes Blattgemüse, Brokkoli, Tee, grüne Bohnen, alle Kohlarten, Kräuter, Pflanzensamen, Nüsse und weitere quercetinhaltige Lebensmittel sind jedoch weiterhin wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung.

Verursacht Quercetinmangel Haarausfall?

Leiden Sie unter diffusem Haarschwund und kennen die Ursache nicht? Ein Mangel des Bioflavonoids kann zugrunde liegen. Fehlt das Phytohormon, kann dieser Umstand zu einer minderen Versorgung des Blutes mit Sauerstoff führen.

Haarverlust ist die Folge von sauerstoffarmem Blut und damit eine indirekte Begleiterscheinung, Da das Flavonoid für die Hemmung von Prostaglandin D2 sorgt, kann es bei Haarschwund durch ein hohes Vorkommen dieses Gewebshormons helfen.

Im Umkehrschluss führt Quercetinmangel daher zu Haarverlust, da die Prostaglandin D2 Bildung nicht gehemmt wird und eine Schädigung der Haarfollikel nach sich zieht. Bei Quercetindefiziten kann es beispielsweise zur Erhöhung des Blutdrucks kommen, was ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Haarausfallursache ist.

Ob bei Ihnen ein Mangel vorherrscht, lässt sich am besten in einer Blutuntersuchung vom Facharzt feststellen. Bei stärkerem oder lange anhaltenden Haarausfall sollten Sie nicht experimentieren, sondern eine Diagnose erstellen lassen und den Grund für Ihren Haarschwund behandeln.

Was tun wenn Quercetin nicht hilft?

Quecetin kann bei Haarschwund nur dann helfen, wenn Ihr Problem auf einem Mangel des Pflanzenhormons beruht. Selbst dann gibt es keine Garantie, dass sich die Haarwurzeln erholen und Sie der Glatzenbildung entgegenwirken.

Bei Haarschwund mit der Wurzel ist eine Haartransplantation die einzige Behandlung, durch die dauerhaft hilft und mit der neuer Haarwuchs auf bereits kahlen Stellen möglich ist. Sind Ihre Haarwurzeln stark geschwächt, kann sich eine PRP Behandlung als effektive Maßnahme erweisen. Auch das Mikroneedling hat sich in der Haarausfallbehandlung bewährt und führt, ebenso wie die Mesohair Therapie, zu einer Kräftigung geschwächter und unterversorgter Haarwurzeln.

Alle Behandlungsmethoden können nur helfen, wenn sie entsprechend der Ursache und mit Blick auf den Zustand der Follikel gewählt werden. Wenn Sie Ihr Haar kurz tragen und lediglich eine ästhetische Behandlung ohne neuen Haarwuchs wünschen, ist eine Haarpigmentierung möglich.

Hierbei handelt es sich um eine an die Tätowierung erinnernde Variante, in deren Verlauf Ihrer Naturhaarfarbe gleiche Pigmente in die Kopfhaut gebracht werden. Das Ergebnis ist ein augenscheinlich dicht mit Haaren bewachsener Kopf, da die bisher durchscheinende Kopfhaut nun dunkel pigmentiert ist.

Fazit | Bioflavonoide können haarausfallfördernde Gewebshormone hemmen

Quercetin ist ein wichtiges Bioflavonoid, das sich nachhaltig auf die Stärkung und Sauerstoffversorgung der Haarwurzeln auswirken kann. Trotz seiner reichhaltigen natürlichen Vorkommen sind Mangelerscheinungen keine Seltenheit.

Das Phytohormon weist eine schlechte Bioverfügbarkeit auf, was heißt, dass es vom Körper nur in geringer Menge aufgenommen wird. Ein Mangel kann Haarausfall begünstigen und dazu führen, dass das Gewebshormon Prostaglandin D2 ungehemmt in Ihrer Kopfhaut arbeiten und die Follikel zerstören kann.

Es gibt eine große Menge essenzieller Bioflavonoide, von denen Quercetin im Bezug auf den Haarwuchs eine durchaus wichtige Position besetzt. Dennoch sollten Sie sich bei Haarverlust nicht allein auf Supplements verlassen. Die externe Zufuhr des Pflanzenhormons kann nur bei Haarausfall helfen, der aufgrund eines Mangels entstanden ist.

Für Haarverlust gibt es viele Gründe, die eine medizinische Indikation notwendig machen. Bedenken Sie, dass Haarschwund immer ein Symptom und keine Erkrankung ist. Wenn Sie die Ursache kennen und diese bei Notwendigkeit behandeln, kann sich der Haarwuchs wieder normalisieren.

Da die Quercetin zufuhr nicht schadet, steht einer alternativen Behandlung mit Nahrungsergänzung auf dieser Basis nichts entgegen. Sollte die Bildung von Prostaglandin D2 bei Ihnen nicht ausreichend gehemmt werden, können Sie so eine effektive Wirkung erzielen und der Zerstörung der Haarwurzeln vorbeugen. Bei starkem Haarausfall ist es dennoch wichtig, einen Arzt aufzusuchen und schwere Erkrankungen als Ursache ausschließen zu lassen.

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