Haarverlust während der Krebstherapie
Die Diagnose Krebs ist allein schon für den Patienten niederschmetternd. Die Erkrankung ist ein gewaltiger Einschnitt in die Lebensqualität. Operationen und die gefürchtete Chemotherapie belasten Körper und Seele. Der Haarausfall während der Krebstherapie stellt vor allem für Frauen ein schwerwiegendes Problem dar. Dieser Haarausfall bei Chemotherapie ist jedoch zum Glück meist nur vorübergehend.
Haarausfall während der Krebstherapie – Chemotherapie als Hauptursache
Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben. Bei einer Krebserkrankung kommt es häufig zu Haarverlust bei Chemotherapie. Es handelt sich dabei um einen diffusen Haarausfall, der sich gleichmäßig auf dem gesamten Kopf vollzieht und auch die Körperhaare betreffen kann. Innerhalb kurzer Zeit kommt es zu einem Totalverlust der Haare. Nicht jedes Chemotherapeutikum verursacht einen Haarausfall. Häufig werden bei einer Chemotherapie Zytostatika eingesetzt, die eine Teilung der Krebszellen unterbinden sollen.
Diese Zytostatika greifen auch die Haarwurzeln an. Die Zellen der Haarwurzeln teilen sich schnell und werden dabei durch das Chemotherapeutikum gehindert. Die Haare brechen in der Haut oder kurz darüber ab. Die Haare durchleben einen Zyklus aus Wachstumsphase, Übergangsphase und Ruhephase.
In der Ruhephase befindliche Haare werden durch die Zytostatika nicht geschädigt. Sie werden jedoch am Nachwachsen gehindert. Neben Zytostatika können auch andere Krebsmedikamente zu Haarausfall führen. Tamoxifen, das gegen Brustkrebs verwendet wird, und verschiedene sogenannte zielgerichtete Krebsmedikamente können einen Haarausfall verursachen.
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Wie sich der Haarverlust bei Chemotherapie vollzieht
Ob es infolge einer Chemotherapie zu einem Haarausfall kommt und wie stark er auftritt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Art des Chemotherapeutikums
- Dosis des Medikaments
- Dauer der Behandlung
- Form des Medikaments als Tabletten oder Infusion.
Kommt es zu einem Haarausfall, kann er schon ein bis drei Wochen nach dem Beginn der Chemotherapie auftreten. Bereits innerhalb weniger Tage oder Wochen kann sich dieser Haarverlust rasant vollziehen. Es kommt nicht zu einzelnen kahlen Stellen, beispielsweise einer Glatze am Oberkopf.
Die Haare fallen gleichmäßig aus und werden zuerst immer lichter, sodass die Kopfhaut sichtbar wird. Schließlich fallen die Haare komplett aus. Später fallen auch Augenbrauen, Wimpern, Barthaare und Körperhaare aus. Leiden Sie unter einer Krebserkrankung, werden Sie therapiert und kommt es zu einem Haarausfall, ist die Ursache für den Haarverlust eindeutig. Eine Untersuchung beim Hautarzt ist nicht erforderlich. In der Regel wird Sie der Arzt vor der Chemotherapie auf die möglichen Nebenwirkungen, darunter den Haarausfall, hinweisen.
Haarausfall bei Chemotherapie vorbeugen
Müssen Sie aufgrund einer Krebserkrankung mit einer Chemotherapie behandelt werden, fragen Sie sich vielleicht, ob einem Haarverlust vorgebeugt werden kann. Eine Vorbeugung mit Medikamenten ist bislang nicht möglich.
Allerdings wird hin und wieder versucht, dem Haarausfall mit einer Kühlhaube vorzubeugen. Die Behandlung mit einer Kühlhaube wird nicht von den Krankenkassen bezahlt. Sie ist vom Patienten selbst zu bezahlen. Während das Chemotherapeutikum als Infusion verabreicht wird, können Sie die Kühlhaube tragen.
Die Kühlhaube wird wie ein Fahrradhelm getragen. Sie kann bereits 10 bis 20 Minuten vor der Infusion und noch bis 90 Minuten danach getragen werden. Die Kopfhaut wird auf bis zu 20 Grad heruntergekühlt. Die Blutgefäße der Kopfhaut verengen sich infolge der Kühlung.
Das führt zu einer geringeren Durchblutung der Zellen in den Haarwurzeln. Der Stoffwechsel in den Haarwurzelzellen verlangsamt sich. Es wird vermutet, dass die Haarwurzelzellen aufgrund der Kühlung weniger durch das Krebsmedikament geschädigt werden.
Allerdings liegen bislang nur wenige Studien vor, sodass die Wirkung der Kühlung gegen Haarausfall während der Krebstherapie nicht eindeutig belegt ist. Der Verlust von Augenbrauen und Wimpern kann mit einer Kühlhaube nicht verhindert werden. Viele Patienten empfinden das Tragen einer Kühlhaube als unangenehm. Es kann aufgrund der Kälte zu Kopfschmerzen kommen.
Weitere Ursachen von Haarverlust während einer Krebsbehandlung
Bei einer Krebsbehandlung kann es nicht nur zu einem Haarverlust bei Chemotherapie kommen. Ein Haarausfall kann auch aufgrund einer Operation auftreten. Gerade bei einer Krebsbehandlung kann eine Operation sehr schwerwiegend sein und für den Patienten eine hohe Belastung darstellen. Eine weitere Ursache von Haarverlust können Bestrahlungen sein. Der Haarverlust durch eine Operation oder Bestrahlung ist deutlich seltener als bei einer Chemotherapie.
Auch dieser Haarausfall ist diffus, also gleichmäßig auf dem gesamten Kopf. Er vollzieht sich jedoch nicht so rasant wie bei einer Chemotherapie. Ein Totalverlust der Haare tritt zumeist nicht ein. Bei einer Bestrahlung hängt es von der bestrahlten Körperregion und von der Strahlendosis ab, ob und wie stark der Haarausfall eintritt. Die Haarwurzeln werden bei der Bestrahlung nicht so stark geschädigt wie bei einer Chemotherapie. Ist die Strahlentherapie beendet, wachsen die Haare wieder nach, genauso wie nach einer Operation.
Nachwachsen der Haare nach einer Chemotherapie
Ist die Chemotherapie beendet, können sich die Haarwurzeln wieder erholen. Die Haare beginnen häufig drei Monate nach dem Ende der Chemotherapie wieder nachzuwachsen. Bei vielen Patienten wachsen die Haare in einer anderen Qualität nach. Hatten Sie zuvor glattes Haar, können die nachwachsenden Haare gelockt sein.
Dieser Zustand ist meistens nur vorübergehend. Nach einiger Zeit normalisieren sich die Haare meistens und wachsen wieder in der gewohnten Qualität nach. Zuerst wachsen die Haare nur dünn, doch werden sie dann wieder voller und kräftiger. Nur selten, bei einer hochdosierten Chemotherapie, ist der Haarverlust dauerhaft, sodass die Haare unüberbringlich verloren sind.
Wie Sie den Haarverlust bei Chemotherapie überbrücken können
Stellt der Haarausfall bei Chemotherapie für Sie ein großes kosmetisches Problem dar, können Sie diesen Makel kaschieren. Das ist mit Tüchern oder Mützen, aber auch mit Perücken möglich. Die Krankenkasse gewährt einen Zuschuss für eine Perücke. Er ist für eine Perücke aus synthetischem Haar gedacht. Vertragen Sie jedoch kein synthetisches Haar, kann der Zuschuss für eine Echthaarperücke höher ausfallen.
Eine Alternative zu einer Perücke kann die Haarpigmentierung sein, die vor allem für Männer geeignet ist. Noch während der Behandlung mit der Chemotherapie ist die Pigmentierung möglich. In die Kopfhaut werden Pigmente eingebracht, mit denen Haarstoppeln simuliert werden.
Die Pigmentierung ist gut verträglich. Abhängig von der Art der Pigmente verblassen die Pigmente entweder nach einem oder nach mehreren Jahren. Tragen Sie Ihr Haar sehr kurz oder rasieren Sie es ab, sind die Pigmente von Haarstoppeln kaum zu unterscheiden. Die Kosten für die Haarpigmentierung werden nicht von den Krankenkassen übernommen.
Fazit: Haarausfall während der Krebstherapie nur vorübergehend
Zu den unangenehmsten Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung gehört der Haarausfall bei Chemotherapie. Es hängt vom Chemotherapeutikum ab, ob und wie stark der Haarausfall auftritt. Der Haarausfall während der Krebstherapie ist in den meisten Fällen nur vorübergehend.
Die Haare fallen gleichmäßig aus. Nach dem Ende der Chemotherapie wachsen die Haare wieder nach. Mit einer Kühlhaube kann dem Haarverlust bei Chemotherapie entgegengewirkt werden, doch kann die Kühlhaube ziemlich unangenehm sein.
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