Monilethrix
Schon in frühester Kindheit war Ihr Haar dünner als bei anderen Kindern. Ihre Eltern sprachen von feinem Haar und maßen der durchscheinenden Kopfhaut und dem langsamen Haarwuchs keine größere Bedeutung bei. Spätestens in der Grundschule fiel Ihnen allerdings auf, dass Ihr Haar nicht über eine bestimmte Länge hinauswächst und dass das bei Ihren Mitschülern anders ist.
Die Ursache ist eine seltene genetische Veranlagung, die Ihr Kopfhaar, die gesamte Körperbehaarung und in wenigen Fällen auch Ihr Zahnschema und die Neurologie betreffen kann.Wer unter Monilethrix leidet, hat diese Mutation in den Genen „geerbt“ und wird mit zunehmendem Alter eine immer stärkere Ausprägung der Haarstruktur in Form einer Perlenkette beobachten.
Monilethrix – Definition
Der Begriff steht für Spindelhaare, die in ungleichmäßiger Stärke aus der Kopfhaut wachsen. Auf die Optik bezogen wird diese Haaranomalie auch als Halsband- oder Halskettenstruktur bezeichnet.Endemisch für moniliforme Haare sind dünne Areale, die von sichtbaren Verdickungen unterbrochen werden und sich anschließend wieder verjüngen.
Wie abgeflachte Perlen wirken diese Verdickungen, die beim Kämmen und Bürsten zum Herausreißen der Haare oder mindestens zum schmerzhaften Ziepen führen.Die meisten Betroffenen leiden am Hinterkopf und im Nacken an Spindelhaaren. In selteneren Fällen kann die Problematik auf dem gesamten Kopf und auf dem Körper auftreten.
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Ursachen für Spindelhaare
Bereits im Säuglings- und Kleinkindalter zeigen sich die ersten Anzeichen des genetischen Defekts. Eine klare Diagnostik ist ab dem Grundschulalter möglich. Die Haaranomalie liegt in den Genen begründet und vererbt sich im Großteil aller Fälle dominant.
Um die Ursache für ungleichmäßiges Haar mit sichtbaren Bruchstellen zu ermitteln, kann ein Blick auf die Haarstruktur der Vorfahren hilfreich sein. Wissenswert ist, dass Spindelhaare durchaus eine Generation überspringen können.Daher sollten Sie sich in der Ahnen- und Ursachenforschung nicht nur auf Ihren Vater oder die Mutter, sondern auch auf die Großeltern und gegebenenfalls auf die Urgroßeltern konzentrieren.
Die Problematik ist immer eine angeborene Genodermatose, die eine Dysplasie des Haarschafts begünstigt und den gleichmäßigen Haarwuchs ausschließt. Eine Frühdiagnostik ist ausgeschlossen, da die Gründe für den Gendefekt trotz umfassender Forschung nicht vollständig entschlüsselt sind.
Bei vielen Patienten bessert sich die Haarstruktur mit zunehmendem Alter. Die lokalisierte Ausprägung ist sogar mit vollständiger Rückbildung der Perlenbildung im Haar möglich, wobei die Heilung im eigentlichen Sinne eine eher selten vorkommender Verlauf ist.
Die Symptome
Während die Forschung nach den Ursachen noch nicht zu einem konkreten Ergebnis geführt hat, ist die Deutung der Symptome verhältnismäßig einfach und lässt keinen Zweifel zu. Ihr Haar ist in seiner Grundstruktur sehr dünn und erreicht nur eine geringe Länge.
Das dünne Haar weist sichtbare Knötchen in der Struktur auf, wodurch die Optik an eine Perlenkette mit abgeflachten Perlen erinnert. Bei den meisten Betroffenen schimmert die Kopfhaut entweder auf einem Areal oder am gesamten Kopf durch das Haar.
Augenscheinlich erinnert der Haarwuchs an Körperhaar und weicht in seiner gesamten Optik von den eigentlichen Merkmalen der Kopfbehaarung ab. Spindelhaare treten am Scheitel und an den Schläfen, am Stirnhaaransatz oder großflächig auf dem Hinterkopf und im Nacken besonders häufig auf.
In sehr seltenen Fällen wird der im Volksmund auch als „Babyhaar“ bezeichnete Wuchs auf Ihrem ganzen Kopf nicht länger als maximal zwei bis vier Zentimeter und wirkt auf den ersten Blick wie das Kopfhaar eines älteren Mannes mit diffusem Haarschwund. Spärlicher Haarwuchs mit Haarbruch ist ein Symptom, das auf Monilethrix hinweist und medizinisch diagnostiziert werden sollte.
Diagnostik und Behandlungsmethoden
Für ein konkretes und ohne Einschränkungen sicheres Ergebnis sind verschiedene Diagnoseverfahren notwendig. Ein erfahrener Dermatologe wird ein Trichogramm vornehmen und in der Haaranalyse die Stärkenunterschiede mit sichtbarer Knotenbildung diagnostizieren.
Eine zusätzliche elektronenoptische Diagnose sichert das Ergebnis und liefert den unbestreitbaren Aufschluss darüber, dass es sich um die erblich bedingte und somit in den Genen liegende Monilethrixhandelt.
Die Behandlung im konventionellen Sinn ist komplex und im Ergebnis wenig überzeugend. Im Regelfall wird eine Enthaarung vorgenommen, ehe die Einnahme von Haarwuchsmitteln wie Minoxidil empfohlen wird. Um eine Schädigung der neu nachwachsenden Haare zu vermeiden, wird von jeglicher Anwendung von Bürsten und Kämmen abgeraten.
Die sicherste Behandlung der Spindelhaare ist eine Haartransplantation. Da die Follikel für die Verpflanzung kräftig sein müssen, kann eine vorherige Behandlung mit Haarwuchsmitteln oder aber die Entnahme von Spenderhaar am Körper zielführend sein.
So komplex wie die Therapie ist die Erkrankung selbst. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich zur Diagnostik und für die Behandlung an einen Experten wenden. Perspektivisch ist die Haartransplantation in einer renommierten Haarklinik die beste Methode, um dichten Haarwuchs zu erzielen und die Optik des Spindelhaars nicht länger in Kauf nehmen zu müssen.
Fazit | Einzige effektive Behandlung bei Monilethrix ist die Haartransplantation
Wenn Sie unter dem genetischen Strukturdefekt Ihrer Haare leiden, ist der Gedanke an ein Eigenhaarimplantat für die meisten Betroffenen eine Erleichterung. Durch die Verpflanzung von Eigenhaar können die Strukturschwächen im Haarwuchs kompensiert und von dichten Haaren „überdeckt“ werden.
Wissenswert ist, dass die Behandlung der Haare keine Veränderung des genetischen Codes bewirkt.
Das heißt konkret, dass Sie die Ursache nach wie vor in den Genen tragen und dass sich der Haarwuchs jederzeit wieder verändern kann. Daher wird Ihr Haar in der Haarklinik umfassend analysiert und Sie werden vor dem minimalinvasiven Eingriff ausführlich beraten und auf die Chancen, aber auch auf die Risiken hingewiesen.
Um dem Haarwuchs die bestmögliche Basis zu bieten, sollten Sie ganz besonders auf eine vitalstoffreiche Ernährung und die Vermeidung von haarschädigenden Einflüssen achten. Die Haarverpflanzung ist nicht nur bei vollständiger Alopezie, sondern auch bei Haarschwund auf Teilbereichen Ihres Kopfes möglich.Durch die Gefahr einer Umkehr ist die postoperative Nachsorge hier besonders wichtig.
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