Dihydrotestosteron
Was genau ist Dihydrotestosteron und inwiefern führt es zu Haarausfall? Die bekanntesten Geschlechtshormone sind Testosteron als männliches und Östrogen als weibliches Sexualhormon. Weniger bekannt ist Dihydrotestosteron als Hormon, abgekürzt DHT. Dieses Hormon hat eine ganz entscheidende Bedeutung bei erblich-bedingtem Haarausfall. Die Haarfollikel der Betroffenen sind überempfindlich gegen dieses Hormon und werden deshalb dauerhaft geschädigt.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen alles Wissenswerte über Dihydrotestosteron an die Hand geben, um die Hintergründe des genetischen Haarverlustes besser verstehen zu können.
Was ist Dihydrotestosteron?
Dihydrotestosteron (kurz: DHT) ist ein Hormon, das zur Gruppe der Androgene, der männlichen Geschlechtshormone, gehört. Es ist eines der aktivsten Androgene und ist bei verschiedenen Prozessen im menschlichen Körper durchaus hilfreich und deshalb erwünscht.
Es wirkt ganz ähnlich wie das männliche Sexualhormon Testosteron und fördert beispielsweise die folgenden Entwicklungen des menschlichen Körpers:
- Ausbildung der männlichen Körperbehaarung
- Stimmbruch in der Pubertät
- Wachstum von Muskeln und Knochen
- Geschlechtstrieb
Liegt bei Männern ein Mangel an Dihydrotestosteron vor, kann es beispielsweise zu sexueller Unlust und zu Unfruchtbarkeit kommen. Auch im weiblichen Körper wird dieses Hormon gebildet. Dort hat es allerdings eher unerwünschte Wirkungen, weil es beispielsweise eine verstärkte Körperbehaarung fördert. Auch bei Männern kann das Hormon, wie bereits angesprochen, unerwünschte Wirkungen haben. So kann es zu erblich-bedingtem Haarausfall (androgenetische Alopezie) führen.
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Wie entsteht dieser aktive Metabolit von Testosteron?
Als Metabolit wird ein Produkt bezeichnet, das durch einen Umwandlungsprozess entsteht. Das Hormon DHT ist ein Metabolit von Testosteron und entsteht, indem Testosteron durch das Enzym 5-alpha-Reduktase aufgespalten wird. Im Blutkreislauf wird ein Großteil dieses Hormons durch Eiweiße (Globuline) gebunden. Von diesem Testosteron-Metabolit zirkuliert nur ungefähr ein Prozent frei im Blut.
Genau wie Testosteron kann sich dieser Metabolit an bestimmte Rezeptoren in den Haarwurzelzellen in den Zielorganen binden. Das Abbauprodukt von Testosteron ist in seinen Funktionen nahezu identisch mit denen des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Es ist jedoch deutlich aktiver als Testosteron und kann daher im Körper entsprechend stärker wirken. So ist auch der Fall, wenn man erblich-bedingten Haarausfall untersucht.
Wie wirkt das Abbauprodukt von Testosteron bei einer androgenetischen Alopezie?
Sowohl die positive als auch die negative, unerwünschte Wirkung von Dihydrotestosteron im Körper ist deutlich stärker als die von Testosteron. Das ist auch der Fall bei einem erblich bedingten Haarverlust.
Die androgenetische Alopezie tritt ungefähr bei 80 Prozent der Männer auf und kann sich schon kurz nach der Pubertät bemerkbar machen. Auch Frauen können davon betroffen sein, doch tritt die Alopezie zumeist erst nach den Wechseljahren auf, wenn der Östrogenspiegel abnimmt. Östrogen ist ein Gegenspieler zu Testosteron, der auch von Frauen gebildet wird. Bei Männern zeigt sich die androgenetische Alopezie mit Stirnglatze, Geheimratsecken und Glatze am Oberkopf. Schreitet die Alopezie weiter fort, bleibt am Hinterkopf nur noch ein kleiner Haarkranz zurück. Die androgenetische Alopezie bei Frauen macht sich mit immer dünner werdenden Haaren um den Mittelscheitel bemerkbar. Die Kopfhaut wird durch die Haare sichtbar.
Bei einer androgenetischen Alopezie sind die Haarwurzeln empfindlich gegenüber DHT. Das Hormon lagert sich an den Haarfollikeln an und schädigt sie. In der Folge bilden sie immer dünnere Haare aus. Die Wachstumsphasen der Haare werden immer kürzer. Die Haarfollikel sterben ab und können keine Haare mehr hervorbringen. Es kommt zu den typischen Anzeichen der androgenetischen Alopezie, die sich beispielsweise durch die typischen Geheimratsecksecken zu erkennen gibt.
Wie lässt sich die androgenetische Alopezie behandeln?
Eine Untersuchung bei Ihrem Arzt (z.B. Hausarzt, Dermatologe) und die entsprechenden Ergebnisse der Hormondiagnostik aus dem Labor können Aufschluss darüber geben, wie Sie den Haarausfall in Folge einer Überempfindlichkeit Ihrer Haarwurzeln gegenüber DHT gezielt ausbremsen können. Eine androgenetische Alopezie kann durchaus mit Haarwuchsmitteln behandelt werden.
Dennoch werden an den kahlen Stellen keine Haare mehr nachwachsen, wenn die Haarfollikel bereits abgestorben sind. Bei Männern wird der genetische Haarausfall beispielsweise oft mit dem Haarwuchsmittel Propecia behandelt werden, das den Wirkstoff Finasterid enthält und rezeptpflichtig ist. Finasterid ist ein 5-alpha-Reduktasehemmer und verhindert die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron. Es wird in einer stärkeren Konzentration zur Behandlung von Prostatavergrößerungen angewendet.
Entsprechende Medikamente nicht frei von Nebenwirkungen
Da DHT nicht nur schädliche Wirkungen in Form eines Haarausfalls, sondern auch durchaus erwünschte Wirkungen hat, kann Propecia bei der Behandlung von androgenetischer Alopezie bei Männern schwerwiegende Nebenwirkungen haben:
- Brustveränderungen bis hin zu Brustkrebs beim Mann
- Erektionsstörungen
- Libidoverlust
- Gewichtszunahme
- Depressionen bis hin zu Suizidgefahr.
Sie sollten daher gründlich abwägen, ob Sie Propecia tatsächlich nutzen möchten. Bei Frauen ist die Anwendung von Propecia nicht zu empfehlen. Haarwuchsmittel zur Behandlung von androgenetischer Alopezie sind auch Minoxidil und Ell-Cranell mit Alfatradiol, das wie Östrogen wirkt und ein Gegenspieler zu Dihydrotestosteron ist. Diese Haarwuchsmittel sind rezeptfrei erhältlich, da die schädlichen Nebenwirkungen geringer sind. Diese Mittel werden sowohl von Männern, als auch von Frauen mit androgenetischer Alopezie angewendet. Als Nebenwirkungen können jedoch Juckreiz, Rötungen und Schuppenbildung auf der Kopfhaut auftreten. Alfatradiol, das zu den Östrogenen gehört, wird künstlich hergestellt und greift nicht in den Hormonspiegel ein.
Tipp: Oft hält sich der Erfolg entsprechender Therapien in Grenzen, während Nebenwirkungen überhand nehmen. Viele Männer und Frauen entscheiden sich deshalb der möglichen Nebenwirkungen für professionelle Haartransplantation. Sie ist die einzige Möglichkeit, dort wieder Haare wachsen zu lassen, wo die Haarfollikel bereits abgestorben sind. Bei dem operativen Eingriff werden Haarfollikel aus dem Hinterkopf entnommen und in die kahlen Areale der Kopfhaut implantiert. Die Spenderhaare kommen dabei aus dem Bereich der Kopfhaut und sind nicht vom genetischen Haarverlust betroffen.
Gibt es pflanzliche Mittel gegen androgenetische Alopezie?
Es gibt aber auch pflanzliche Mittel, die einer androgenetischen Alopezie entgegenwirken und keine schädlichen Nebenwirkungen haben. Diese Mittel enthalten Phytohormone (pflanzliche Hormone), die eine ähnliche Wirkung wie Östrogene haben und der Ausschüttung von DHT entgegenwirken.
Diese Phytohormone können das Enzym 5-alpha-Reduktase unterdrücken. Die pflanzlichen Produkte gegen androgenetische Alopezie bringen Ihren Hormonhaushalt nicht aus dem Gleichgewicht und sind gut verträglich. Solche Pflanzenextrakte werden aus Basilikum, Sägepalme oder Hopfen gewonnen. Sie sind als Tinktur zum Auftragen auf die Kopfhaut oder als Kapseln für die innere Anwendung verfügbar. An den kahlen Stellen lassen die Phytohormone keine Haare mehr wachsen, doch können sie das Fortschreiten der androgenetischen Alopezie verzögern.
Dihydrotestosteron führt zu erblich bedingtem Haarausfall
Dihydrotestosteron entsteht als Abbauprodukt des männlichen Sexualhormons Testosteron durch das Enzym 5-alpha-Reduktase. DHT ist im Körper noch aktiver als Testosteron und hat nicht nur positive, sondern auch negative Wirkungen. Eine negative Wirkung ist die androgenetische Alopezie. Sie entsteht, da die Haarfollikel empfindlich gegen DHT sind. Diese Form des Haarausfalls tritt meistens bei Männern auf, kann aber auch Frauen betreffen. Zur Behandlung von betroffenen Männern wird oft Finasterid als 5-alpha-Reduktase-Hemmer angewendet. Doch dies kann schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Auch Phytohormone können helfen und sind besser verträglich als Finasterid. Wenn Sie sich aber wieder nach vollem Haar sehen, ist die Haartransplantation eine schnelle und definitiv zielführende Alternative zur Einnahme von Medikamenten.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel wertvolle Informationen über Dihydrotestosteron und seine Wirkung auf das Haarwachstum mit auf den Weg geben konnten. Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren, sollten weitere Fragen bestehen. Nutzen Sie auch gern unsere kostenlose Haaranalyse. Dort erhalten Sie eine unverbindliche Einschätzung Ihres Haarbildes durch unsere Experten. Wir wünschen Ihnen eine schnellstmögliche Lösung Ihres Haarproblems!
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