Frontal fibrosierende Alopezie

Frontal fibrosierende Alopezie

Eine seltene Form von Haarausfall ist die frontal fibrosierende Alopezie. Da es sich um eine Form des vernarbenden Haarausfalls handelt, wachsen die Haare an den kahlen Stellen nicht mehr nach. Am häufigsten sind Frauen nach der Menopause betroffen. Ein Fortschreiten des Haarausfalls kann mit Minoxidil gestoppt werden.

Frontal fibrosierende Alopezie – häufig bei Frauen nach der Menopause

Das Phänomen des frontal fibrosierenden Haarausfalls wurde zum ersten Mal 1994 von Steven Kossard beschrieben. Es handelt sich dabei um eine Form des vernarbenden Haarausfalls und eine Unterform von Lichen ruber planopilaris, der sogenannten Knötchenflechte. Die Bezeichnung „Flechte“ ist jedoch irreführend, da es sich nicht um eine ansteckende Infektion handelt. Die Form des Haarausfalls ist nicht ansteckend. Sie betrifft zumeist Frauen, die bereits ihre Menopause hinter sich haben.

Selten sind auch jüngere Frauen und Männer betroffen. Eine Studie aus dem Jahr 2014 von Sergio Vañó-Galván, der am Ramon y Cajal Hospita in der spanischen Hauptstadt Madrid tätig ist, gewährt einen Einblick in die Verteilung der Krankheit. Dr. Vañó-Galván untersuchte 355 Patienten, die von diesem Haarausfall betroffen waren.

Dabei handelte es sich um 343 Frauen und 12 Männer. Das durchschnittliche Alter der Patienten lag bei 61 Jahren, doch erstreckte sich die Altersspanne von 23 bis 86 Jahren. Nur 49 der untersuchten Frauen waren prä-menopausal, sie hatten also die Menopause noch nicht erreicht. Die Studie ergab, dass bei 49 Frauen mit diesem Haarausfall die Menopause bereits frühzeitig einsetzte. Bei 46 Frauen wurde die Gebärmutter operativ entfernt. Bei 131 Patienten wurde der Haarausfall in einer schwerwiegenden Form beobachtet.

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Wie sich ein frontal fibrosierender Haarausfall bemerkbar macht

Wie der Name bereits vermuten lässt, tritt diese seltene Form des Haarausfalls vorrangig im vorderen Bereich des Kopfes auf. Sie betrifft also hauptsächlich Stirn und Schläfen. Oft vollzieht sich der Haarausfall schleichend und macht sich erst dann bemerkbar, wenn der Haaransatz im Stirnbereich schon stark zurückgewichen ist. In einigen Fällen kündigt sich ein solcher Haarausfall schon im Jugendalter oder im frühen Erwachsenenalter mit einer sogenannten Reibeisenhaut an.

Bei vielen Frauen, die bereits die Menopause hinter sich haben, tritt die frontal fibrosierende Alopezie zusammen mit einer androgenetischen Alopezie, dem erblich bedingten Haarausfall, auf. Bei einer androgenetischen Alopezie bei Frauen fallen die Haare um den Mittelscheitel herum aus. Der frontal fibrosierende Haarausfall kann in fünf Graden auftreten. Beim ersten Grad geht der Haaransatz um weniger als einen Zentimeter zurück, während er beim fünften Grad um mehr als sieben Zentrimeter zurückgeht.

Aufgrund des Haarbildes beim fünften Grad wird dieser Grad auch als Clown-Alopezie bezeichnet. Da bei Männern im fortgeschrittenen Alter häufig ein erblich bedingter Haarausfall auftritt, der sich mit Geheimratsecken, Stirnglatze und Glatze am Oberkopf bemerkbar macht, wird ein frontal fibrosierender Haarverlust bei Männern häufig nicht bemerkt. Er kann mit dem erblich bedingten Haarausfall verwechselt werden. Weitere Anzeichen eines frontal fibrosierenden Haarausfalls sind neben dem deutlichen Zurückweichen des Haaransatzes

  • Rötungen und Papeln im angrenzenden Haarbereich
  • deutlich hellere Haut in den betroffenen Arealen
  • Verschwinden der Follikelöffnungen an den betroffenen Bereichen
  • sichtbare Stirnvenen
  • Papeln im Gesicht
  • Verlust der Augenbrauen und teilweise auch der Wimpern.

Ein Verlust der Augenbrauen ist bei mehr als der Hälfte der Patienten zu beobachten, während die Körperbehaarung nur selten betroffen ist. In seltenen Fällen kommt es zu Veränderungen der Fingernägel.
Der Haarausfall kann sich sehr langsam, aber auch schneller vollziehen. Auch ein jahrzehntelanger Verlauf ist möglich. Er kann sich über mehrere Jahre erstrecken. In einigen Fällen kann die Erkrankung so spontan enden, wie sie begonnen hat.

Ursachen von frontal fibrosierender Alopezie

Die Ursachen für die frontal fibrosierende Alopezie sind noch nicht vollständig erforscht. Vermutet wird ein hormoneller Ursprung, da die Erkrankung vorrangig bei Frauen nach der Menopause auftritt. Weiterhin wird eine Mischform mit der androgenetischen Alopezie vermutet, bei der sich der entzündliche Prozess gegen die Haarfollikel richtet, die bereits durch den erblich bedingten Haarausfall verändert sind.
Bemerken Sie Anzeichen eines frontal fibrosierenden Haarausfalls, sollten Sie frühzeitig einen Hautarzt konsultieren.

So können Sie das weitere Fortschreiten der Alopezie verhindern. Der Hautarzt erkennt oft schon anhand des Erscheinungsbildes, welche Form des Haarausfalls bei Ihnen vorliegt. Weiterhin kann er eine Biopsie der Kopfhaut vornehmen. Er befragt Sie zu bestehenden Erkrankungen und zu Vorerkrankungen. Frauen werden auch befragt, ob sie bereits die Menopause hinter sich haben und ob ihnen die Gebärmutter bereits operativ entfernt wurde. Der Hormonspiegel kann anhand einer Blutuntersuchung festgestellt werden.

Behandlungsmöglichkeiten bei frontal fibrosierender Alopezie

Die frontal fibrosierende Alopezie kann mit Kortikosteroiden wie Prednisolon behandelt werden. Die Haare wachsen an den kahlen Bereichen nicht mehr nach, da es sich um eine Form des vernarbenden Haarausfalls handelt. Es ist jedoch möglich, das Fortschreiten des Haarausfalls zu stoppen. Therapie-Ansätze gibt es auch zur Behandlung mit Minoxidil, das ursprünglich als Blutdrucksenker verwendet wurde. Minoxidil wird auf die Kopfhaut aufgetragen.

Es ist als Lösung oder Schaum verfügbar und verbessert die Durchblutung der Kopfhaut. Die vorhandenen und noch intakten Haarfollikel werden dadurch besser mit Nährstoffen versorgt. Weiterhin wird versucht, das Fortschreiten des Haarausfalls mit Finasterid oder Dutasterid zu verhindern. Diese Medikamente werden in einer stärkeren Wirkstoffkonzentration zur Behandlung gutartiger Prostatavergrößerungen bei Männern verwendet.

Als Haarwuchsmittel wird Finasterid mit einer Wirkstoffkonzentration von 1 Prozent bei Männern mit erblich bedingtem Haarausfall genutzt. Es hemmt die Ausschüttung von Dihydrotestosteron, einem Abbauprodukt von Testosteron, das bei einem erblich bedingten Haarausfall die Haarwurzeln schädigt.

Behandlung mit einer Haarverpflanzung

Da bei einer frontal fibrosierenden Alopezie an den kahlen Stellen keine Haare mehr wachsen, kann versucht werden, die kahlen Bereiche mit einer Haartransplantation aufzufüllen. Ein operativer Eingriff kann jedoch einen neuen Krankheitsschub auslösen. Daher sollten zuerst nur Haare an einem sehr kleinen Bereich transplantiert werden.

Fallen die transplantierten Haare nach sechs bis zwölf Monaten nicht aus und kommt es nicht zu weiteren Entzündungen, ist davon auszugehen, dass die Haartransplantation erfolgreich verläuft. Die übrigen kahlen Bereiche können dann mit Eigenhaar aufgefüllt werden. Um den Eingriff so schonend wie möglich zu machen, wird darauf geachtet, die zu transplantierenden Haare nur vom Hinterkopf zu entnehmen. Mit der CHOI-Methode können die Haare ohne größere Einstiche verpflanzt werden.

Fazit: Frontal fibrosierende Alopezie als seltene Form von Haarausfall

Die frontal fibrosierende Alopezie ist eine seltene Form von Haarausfall und betrifft zumeist Frauen nach den Wechseljahren. Die Haare fallen an der Stirn und an den Schläfen aus und wachsen an den kahlen Bereichen nicht mehr nach. Eine hormonelle Störung wird vermutet. Die Behandlung kann mit Kortikosteroiden, aber auch mit Minoxidil, Finasterid oder Dutasterid erfolgen. Das Fortschreiten der Erkrankung kann mit den Medikamenten gestoppt werden.

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